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unter einem jüngeren Putz befindet
sich ein älterer gotischer Putz mit Hacklöchern und mittelalterlicher
Bemalung |
Konturzeichnung
der Bemalung
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an einer Fassade tritt unter mehreren jüngeren
Putzschichten der Originalputz mit horizontaler Fugengliederung zutage |
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In einer Befunduntersuchung werden an geeigneten Stellen
probeweise die historischen Farbschichten einzeln Schicht für Schicht bis
auf den Untergrund abgetragen. Bisweilen setzt sich diese Stratigraphie auch über mehrere
Putzschichten bis auf das Mauerwerk fort. |
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Durch ein solches "Befundfenster" erhält man Auskunft über
die Zahl und Beschaffenheit von Farb- und Putzschichten. |
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An geeigneten Stellen angelegt, können in den Suchschnitten ältere
Bemalungen oder verschiedenfarbige Absetzungen probeweise freigelegt
werden.
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An einer Schranktür wird eine Schichtenabfolge (Stratigraphie) erstellt.
Die erweiterte Fläche der 8. Fassung zeigt ein gemaltes Wurzelfurnier. |
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Bisweilen kann es vorkommen, dass an
derselben Stelle mehrere Bemalungen übereinander liegen (hier z.B. aus
Gotik, Renaissance und Barock)
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Wird eine Bemalung durch ein solches
"Farbleiterchen" angeschnitten, kann es in einem Suchschnitt erweitert
werden und den Umfang der Bemalung klären. Unter bestimmten Voraussetzungen
lässt sich auch feststellen, ob eine Oberfläche materialsichtig, also z.B.
stein-, putz- oder holzsichtig war. |
Entsprechende Stratigraphien sind an allen Elementen eines Objektes anzulegen. Bei einem
Gebäude sind dies z.B. Wand, Decke, Sockel, Fensterlaibungen und die
verschiedenen Gliederungselemente wie Werksteine, Gebälk, Stuck etc., an einer
Figur das Inkarnat und die verschiedenen Gewandoberflächen. Bei Bedarf können
auch Proben entnommen, Dünnschliffe angelegt und unter dem Mikroskop untersucht
werden. |
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An einer Farbscholle mit über 60 Schichten
(von 1780 an, unterer Bereich) wird deutlich, wie nach Herstellung des künstlichen
Ultramarins Mitte des 19. Jahrhunderts blaue Wandanstriche in Mode kamen. |
Idealerweise kann so ein Bild davon gewonnen werden, wie ein Objekt
ursprünglich und zu verschiedenen späteren Zeiten ausgesehen hat. Die
Befunduntersuchung kann somit die Bauforschung an
einem Gebäude wesentlich ergänzen und bildet die Voraussetzung für eine
farbliche Rekonstruktion oder
Neufassung nach Befund.
In den vergangenen Jahrzehnten wurden von uns an Gebäuden und Inventarstücken
wie Altären und Figuren mehrere Hundert Befunduntersuchungen durchgeführt,
sodass wir auf eine umfassende Erfahrung in diesem Bereich zurückgreifen können.