untersuchen    restaurieren    gestalten       ...und mehr!         untersuchen restaurieren gestalten                                                                                                                                                              ...und mehr!

 

untersuchen

befunduntersuchung
substanzanalyse
bestandszeichnung
bauforschung.htm

restaurieren
festigung
ergänzung
reinigung
freilegung
retouche
rekonstruktion

gestalten
nach histor. Vorbild
moderne gestaltung
marmorierung
stuccolustro
...und mehr!

und mehr...
abgüsse
neuanfertigungen
diebstahlsicherung
betonretouche
firmengeschichte
ein beispiel
highlights
referenzen
veroeffentlichungen
links

Restaurieren

Erst auf der Grundlage der geleisteten Vorarbeit, z.B. einer Befunduntersuchung, kann ein Plan für das weitere Vorgehen erstellt werden.

Restaurierungskonzept

In enger Absprache mit allen Beteiligten, also dem Eigentümer/Bauherrn, den sonstigen Planern (z.B. dem Architekten), der Denkmalpflegebehörde und den übrigen betroffenen Gewerken müssen die Ziele einer Restaurierung festgelegt und die verschiedenen Arbeitsschritte ermittelt und formuliert werden.

Unsere Aufgabe als Restauratoren ist es dabei, die Entscheidungsträger zu beraten. Meist gibt verschiedene Zielrichtungen einer Restaurierung, die man anstreben kann und es gibt unterschiedliche Wege dorthin. Als Fachplaner sind wir in der Lage, diesen Prozess je nach Erfordernissen des Objektes in unterschiedlich intensiver Weise zu begleiten. Dies reicht von formlosen Beratungsgesprächen über die Ausarbeitung von umfangreichen Exposées, ggf. mit Zeichnungen, bis hin zur Erstellung von detaillierten Leistungsverzeichnissen, die als Grundlage für eine Ausschreibung der erforderlichen Arbeiten dienen.

Es gibt bei Restaurierungen grundsätzlich verschiedene "Marschrichtungen", die eingeschlagen werden können:

 

Grundsätzliche Zielrichtungen einer Restaurierung

 

 

bullet Museale Restaurierung
Hierbei steht die Konservierung und der Erhalt des Ist-Zustandes im Vordergrund. Weil Nichtstun den Verfall eines Kulturgutes nicht aufhalten kann, sind oft umfangreiche Maßnahmen notwendig, nur um die weitere Zerstörung nicht fortschreiten zu lassen. Hierzu gehört in erster Linie die Substanzkonsolidierung. Dies bedeutet z.B. die Stein-, Putz- und Holzfestigung, die Bekämpfung von Holzschädlingen, das Hinterkleben von Farbschichten und die Festigung von pudernden Farboberflächen. Eine behutsame Reinigung der Oberfläche ist meist ebenfalls angezeigt.
In der Regel nicht oder nur in geringem Umfang gehören zu einer musealen Restaurierung die Substanzergänzung, also das Erneuern fehlender Stein- oder Holzteile sowie die Retouche von Fehlstellen in einer Farbfassung.

Museale Restaurierung ohne Ergänzung und Retouche
   
bulletRestaurierung des Ist-Zustandes
Diese umfasst über die grundsätzlich notwendige Substanzkonsolidierung hinaus auch die Substanzergänzung. Dies bedeutet z.B., dass an Gebäuden fehlende Steinprofile entsprechend der vorhandenen Form neu eingefügt werden, Fehlstellen im Putz ausgebessert oder dass Beschädigungen an Figuren bildhauerisch ergänzt werden. Anschließend erfolgt eine behutsame Reinigung, die das Erscheinungsbild eines Kunstobjektes, z.B. eines Gemäldes, bereits erheblich verbessern kann.
Im Hinblick auf farblich gefasste Oberflächen, also Wandmalereien oder gefasste Altäre und Figuren bildet die jüngste Farbschicht ("Sichtfassung") die Basis für die farbliche Ergänzung, die Retouche. Sofern ältere Farbfassungen vorhanden sind, bleiben sie erhalten, werden aber nicht berücksichtigt und bleiben verborgen.

 


Fehlstellen (weiß gekittet) in der Sichtfassung werden retouchiert
   
bulletWiederherstellung eines früheren Zustandes
Nach Durchführen einer Befunduntersuchung wird zunächst die Substanzkonsolidierung vorgenommen. Anschließend wird das Objekt in einen in der Untersuchung festgestellten älteren Zustand, meist den ursprünglichen, zurückgeführt. Spätere An- und Einbauten oder Überputzungen werden entfernt, bei Inventarstücken unsachgemäße Ergänzungen. Bei gefassten Oberflächen erfolgt die Freilegung einer älteren Farbfassung, in der Regel des Originals. Auf diese Weise wird die ursprüngliche Aussage eines Kunstwerks bestehend aus Form und Farbe wieder erlebbar. Das freigelegte Objekt kann dann museal (also ohne Substanzergänzungen oder Retouchen) belassen oder weiter restauriert werden.
Bei dieser Vorgehensweise werden allerdings Zwischenzustände eines Kunstwerks, die ihrerseits künstlerisch wertvoll sein können, z.B. Sekundärbemalungen, zerstört. Auch gehören zwischenzeitliche Veränderungen wie Ein- oder Umbauten zur gesamtgeschichtlichen Aussage eines Objektes wesentlich dazu, sodass eine Entfernung sehr gut abgewägt werden muss.

 


Freigelegte und restaurierte neoromanische Ausmalung in einem romanischen Chor
   
bulletRekonstruktion eines früheren Zustandes
Wenn die Freilegung des Originalzustandes z.B. aus konservatorischen oder finanziellen Gründen nicht infrage kommt, kann er ersatzweise auch rekonstruiert werden. Voraussetzung ist wiederum, dass der zu rekonstruierende Zustand in einer Befunduntersuchung ermittelt wurde.
Zunächst erfolgen Substanzkonsolidierung und -ergänzung, danach wird die Farbigkeit entsprechend dem Befund auf die jüngeren Farbfassungen aufgetragen.
Der Vorteil bei dieser Vorgehensweise ist, dass historisch bedeutsame Zwischenzustände erhalten bleiben, wenn auch nicht sichtbar. Trotzdem kann man sich der ursprünglichen Wirkung eines Kunstobjektes auf diese Weise annähern. Eine rekonstruierte Farbfassung ist aber immer etwas Neues und nicht das Original.

 


Rekonstruktion der Originalfassung eines frühbarocken Altares
   
bulletNeugestaltung
Es kommt immer wieder vor, dass eine der beschriebenen Vorgehensweisen nicht infrage kommt, weil der Ist-Zustand unbefriedigend ist und z.B. ältere Zustände nicht mehr vorhanden sind. Dann führt an einer Neugestaltung kein Weg vorbei.
Die Neugestaltung kann sich dabei an vergleichbaren historischen Objekten orientieren, also nach historischem Vorbild erfolgen. Bei einem neogotischen Innenraum bedeutet dies, dass der Raum mit Ornamenten bemalt wird, wie sie von anderen Räumen dieser Stilepoche bekannt sind. Damit kann der Gesamteindruck eines historischen Ensembles vervollständigt werden. Andererseits bleibt dieser Ansatz immer spekulativ und historisierend, d.h. die Vergangenheit lediglich nachahmend.
Alternativ kann auch eine moderne Gestaltung gewählt werden. Diese setzt eine eigenständige, zeitgenössische künstlerische Auseinandersetzung mit dem Objekt voraus und geht damit über das eigentliche Berufsbild des Restaurators hinaus. Gleichwohl sind kunsthistorische Kenntnisse, die ein Restaurator hat, oft Voraussetzung für eine angemessene künstlerische Neugestaltung. Eine moderne Gestaltung, die in historischem Umfeld kein Fremdkörper bleibt, setzt ein Einfühlvermögen in historische Umgebung voraus, das manchen zeitgenössischen Künstlern fehlt. So ist z.B. die moderne Gestaltung von Raumfassungen historischer Gebäude wie Kirchen ein sehr spezielles Metier, in dem Erfahrung mit historischer Substanz und künstlerische Phantasie gemeinsam gefragt sind.

 


Moderne Raumfassung in einem neoromanischen Chor
   

Eine Restaurierung kann sich dabei in verschiedene Tätigkeitsbereiche gliedern:

Konsolidierung Ergänzung Reinigung Freilegung Retouche Rekonstruktion

home Kontakt Impressum

Copyright © 2009 Mrziglod-Leiß, Tholey