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Bautechnische BeurteilungDie technische Entwicklung hat ihren Niederschlag in Bauweisen, Konstruktionsformen und Materialverwendung gefunden. Daraus lässt sich bisweilen ein terminus ante bzw. post quem ableiten. So lässt das Vorhandensein eines offenen Rauchmantels (Esse) in einer Küche auf eine Entstehung des Gebäudes vor Aufkommen der gusseisernenen Kochherde Mitte des 19. Jahrhunderts schließen. Ein Gewölbe in Rabitz-Konstruktion (Putz auf Drahtgewebe an Eisenstäben) ist nicht vor Einführen dieser Technik in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts denkbar.
Synthetisches Ultramarin konnte erst ab 1830 industriell hergestellt werden, die großzügige Verwendung an einem Gebäude als Pigment kommt daher erst ab diesem Zeitpunkt in Betracht. Auch Zimmermannkonstruktionen haben sich im Lauf der Jahrhunderte verändert. So wurde der sog. "Stehende Stuhl" ab dem 18. Jh. zunehmend von dem "Liegenden Stuhl" abgelöst.
Allerdings sind altertümliche und moderne Konstruktionsweisen und Materialien häufig noch sehr lange gleichzeitig in Gebrauch gewesen, sodass eine Datierung auf diesem Wege nur ungefähre Anhaltspunkte bieten kann. |
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